Wiederaufbau.
Städte nach dem Krieg

Summer Semester 24
Städtebautheorieseminar
ECTS 5

Erste Lehrveranstaltung: 22. April, 14 Uhr;
Einführung QGis und Recherchemethoden: 29. April, 14 Uhr;
Vorlesung „Wiederaufbau und Rekonstruktion“, Prof. Dr. Ole Fischer: 13. Mai, 14 Uhr;
Präsentation Zwischenstand: 13. Mai, 15:30 Uhr;
Textbesprechung 1: 27. Mai, 14 Uhr, Gast: Prof. Dr. Ole Fischer;
Präsentation Zwischenstand: 3. Juni, 14 Uhr;
Textbesprechung 2: 10. Juni, 14 Uhr, Gast: Prof. Dr. Ole Fischer;
Präsentation Analyse Fallbeispiele: 17. Juni, 14 Uhr;
Textbesprechung 3: 24. Juni, 14 Uhr, Gast: Prof. Dr. Ole Fischer;
Präsentation Kartierungen/ Szenarien: 1. Juli, 14 Uhr;
Abgabe Druck/ PDF (Atlas): 8. Juli, 17 Uhr

NB 1, 208

Deutsch und ggf. auf Anfrage auch Englisch, abhängig von den Teilnehmer*innen.

Prof.in Fabienne Hoelzel
AM.in Lisa Dautel
Gast: Prof. Dr. Ole Fischer

Kriegsversehrte Städte stehen, standen oder werden vor erheblichen architektonischen, infrastrukturellen, sozialen und finanziellen Herausforderungen und Entscheidungen stehen – so beispielsweise in Deutschland nach dem 2. Weltkrieg (Berlin, Dresden, Hamburg, Hannover, München, Köln, Stuttgart, aber auch viele kleinere Städte wie Hildesheim und Pforzheim), seit 2011 im syrischen Bürgerkrieg (Aleppo), seit 2022 in der Ukraine (Awdijiwka, Bachmut, Mariupol, Popasna, Rubischne) ganze Städte fast komplett zerstört sind, oder ganz aktuell im Gazastreifen – die Gesamtfläche entspricht jener der Stadt München – wo die beiden größten Städte Gaza City und Chan Junis sowie viele kleinere Ortschaften enorme Kriegsschäden aufweisen. Einige deutsche Städte sind im innerstädtischen Bereich den Weg des originalgetreuen Wiederaufbaus gegangen, wobei die große Nachfrage nach Wohnraum, das Aufkommen des Automobils und die Teilung des Landes in Ost- und Westdeutschland auch zu den charakteristischen Nachkriegsstadtentwicklungen und -erweiterungen geführt hat.

In dem Seminar „Wiederaufbau. Städte nach dem Krieg“ untersuchen wir mittels morphologischer und kartographischer Untersuchungen, wie sich der Stadtgrundriss und die Stadtstruktur kriegsversehrter und neu oder wiederaufgebauter Städte (weiter-) entwickelt hat beziehungsweise, wir dokumentieren das Ausmaß der Zerstörung und analysieren die Strategien für den Wiederaufbau. Hier interessiert uns insbesondere das Verhältnis von geo- und siedlungsmorphologischen Raumstrukturen gegenüber (potentiellen) gesellschaftlichen Transformationsprozessen. Ein Teilaspekt dieser Analyse wird auch die Dokumentation der Notunterkünfte sein, in denen die Bevölkerung oft jahrzehntelang lebte. In diesem Zusammenhang verdient der soziale und politische Beitrag der Frauen zum Wiederaufbau besonderes Augenmerk (Geschlechterrepräsentationen und -rollen). Darzustellen sind auch die „Beteiligungsstrategien“ bezüglich des Wohnungsbaus, dazu gehörten etwa Wohnausstellungen, Mustersiedlungen und -wohnungen, Umfragen bei der Stadtbevölkerung sowie Zeitschriften, die das „richtige Wohnen“ propagierten, die ebenfalls unter der Genderperspektive zu betrachten sind (bauliche Ausrichtung auf den Vater als Haupternährer, Mutter als Hausfrau, Propagierung der Kleinfamilie). Das Ziel ist das Erstellen eines Atlas mit historischen Beispielen in Deutschland (vor der Zerstörung, Zerstörung, Wiederaufbau, Zustand heute), ggf. in der Normandie (Frankreich) und aktuellen Beispielen in der Ukraine, in Syrien und Gaza (vor der Zerstörung, Ausmaß der Zerstörung, Szenarien für den Wiederaufbau). Begleitend lesen und besprechen wir eine Auswahl von Texten, die die Produktion der urbanen Form einmal aus der Perspektive der „Architektur der Stadt“ betrachten und solche, die die Position vertreten, dass die Stadt das Produkt aller politischen Prozesse sei, also das unauflösbare Zusammenspiel von materiellem Raum und sozialen Aktivitäten.

Methoden und Formate: Kartographische Analyse, morphologische Analyse, Diagramme, Statement (Text, in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Ole Fischer); Textlektüre und -diskussion (in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Ole Fischer).

Ggf. findet bei Interesse eine kurze Exkursion (1-3 Tage) statt (Dresden und/ oder ein Stadtspaziergang (Stuttgart).

Jeweils montags, 14 bis 17 Uhr

De/Reconstructing
Oworonshoki
Lagos

Summer Semester 24
Urban design studio
ECTS 12.5

Phase 1: Research + model making
Phase 2: Individual projects
Phase 3: Joint project
Phase 4: Structural policy actions

+ Model of the whole area in the scale 1:500
+ Master plan showing the overall project
+ Detailed planning of the individual projects
+ Digital presentation

Professor Fabienne Hoelzel
Academic Associate Lisa Dautel

In the summer semester 2024, we will develop a reconstruction plan for the community of Oworonshoki, Lagos, Nigeria.

In a brutal state and elite induced clearance at the end of July 2023, several communities within the neighborhood Oworonshoki were demolished, resulting in the loss of at least 7,000 houses. People lost not only their homes and belongings, including documents of all kinds, but also their livelihoods. The rationale behind the brutal action is greed for land and obviously a different "vision" of how Lagos should look like as "modern" city. The poor have become the obsessions of a small and economic elite, perceived as the obstacle to the modern-day Lagos.

In this studio, we will try to produce a framework of urban design principles that meet the needs of everybody, not only those of few. Aspects include gender-responsive urban design and room for self-constructed houses.

In the center of the urban design studio production is a large model at a scale of 1:500, in which all strategies, projects, and the political and social processes will be visualized.

Yggdrasil
Superheld

Summer Semester 24
Seminar Landschaftsarchitektur
ECTS 12,5

Kick-off: 11. April 2024 (10 Termine)

LBA Dirk Meiser

Yggdrasil

Bäume sind Superhelden!

Baustoff, Energielieferant, Kulturgut, Wunderwaffe gegen den Klimawandel, höchst diverse hochkomplexe Lebewesen und doch einfach in ihrem Funktionsprinzip.

Dass der Baum mehr ist als Baustoffproduzent, Energielieferant und Nahrungserzeuger, wissen wir auch nicht erst von Peter Wohlleben. Dass der Baum in der Kulturgeschichte unterschiedlichster Gesellschaften tief verankert ist, ob als zentrales Element von Entstehungsmythen, als Heiligtum im Leben der Menschen oder als Quelle für Literatur, Kunst und Musik, ist vielfach dokumentiert. Auch dass der Baum mit allen seinen Super-Fähigkeiten elementarer Baustein der Klimaanpassung sein könnte, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Und trotzdem kann man den Eindruck gewinnen, dass dieses Superwesen ums Überleben kämpfen muss, wenn wir das Abholzen des tropischen Regenwaldes betrachten, den Ausverkauf der borealen Nadelwälder oder das erneute Waldsterben in unseren Breiten. Sägen wir da nicht gerade an dem Ast, auf dem wir sitzen? Und gehört nicht jeder Ast zu einem Baum?

Höchste Zeit, dem stillen Superhelden mit etwas mehr Achtsamkeit zu begegnen. Wir werden versuchen, das Thema Baum umfassend zu betrachten. Dazu werden wir uns aus verschiedenen Richtungen dem Thema nähern und so verschiedene Aspekte dieses Wesens beleuchten.

Wir untersuchen die Fragen:
• Ist der Baum eine bedrohte Art?
• Ist der Baum das Allheilmittel gegen den Klimawandel?
• Ist der Baum der Baustoff der Zukunft?

Wir werden uns mit Vorträgen, Literatur und Kurzexkursionen dem Thema annähern und in Referaten diese Fragen bearbeiten. Ziel ist ein Porträt dieses außergewöhnlichen Wesens und die Beantwortung der Frage: Wie müssen wir mit dem Superhelden umgehen, damit er das tut, was Superhelden im Allgemeinen so tuen: die Welt retten?

Donnerstags, 14-17 Uhr

Grundlagen
des
zeitgenössischen
Städtebaus

Summer Semester 24
BA Modul 10 – Städtebau 1
ECTS 6

Erste Lehrveranstaltung: Dienstag, 16. April, 9:00 Uhr
Schriftliche Prüfung: Dienstag, 23. Juli 2024, 14:00-16:00 Uhr, Ort wird rechtzeitig bekannt gegeben

FLAG-Pavillon, Campus Weißenhof

Prof.in Fabienne Hoelzel
AM.in Lisa Dautel

Vorlesung: Anwesenheitspflicht
Seminar: Testatpflicht
Prüfung (open book): Bestehen/Nichtbestehen des Moduls

Die Lehrveranstaltung "Städtebau I" ist aufgeteilt in die Vorlesungsreihe „Grundlagen des zeitgenössischen Städtebaus: Analysekategorien (Postkolonialismus, Feminismus und Intersektionalität), Städtebaugeschichte sowie Grundbegriffe, Prozesse und Methoden und das integrierte Seminar. Vorlesung und Seminar finden dienstags von 9:00 Uhr bis 13:00 Uhr statt. Für die Lehrveranstaltung gibt es 6 ECTS. Die dafür zu leistenden 150-180 Stunden an Arbeitsaufwand ergeben sich zum einen aus der Anwesenheit in den Vorlesungen sowie dem integrierten Seminar (etwa 66 Stunden) und zum anderen aus Eigenleistungen (etwa 84-114 Stunden). Die Anwesenheit in den Vorlesungen wird überprüft. Abwesenheiten infolge von Krankheit o.ä. müssen entsprechend gemeldet werden. Die Vorlesung findet jeweils von 9 Uhr bis 10:45 Uhr im Hörsaal 301 statt, das integrierte Seminar findet im Anschluss ab 11:00 Uhr in Raum 208 statt.

Die Vorlesungsreihe „Grundlagen des zeitgenössischen Städtebaus“, gehalten von Prof.in Fabienne Hoelzel, vermittelt grundlegende Kenntnisse sowie zentrale Fragestellungen und Themenschwerpunkte der zeitgenössischen Städtebaupraxis und -theorie. Ziel ist die Vermittlung eines breit angelegten, fachbezogenen Grundwissens, das den Studierenden das Verständnis komplexer städtebaulicher Problemstellungen ermöglicht. Aus unterschiedlichen Perspektiven werden Strategien, Prozesse und Methoden des Fachgebiets Städtebau aufgezeigt, die Stadt zukunftsfähig, also gendergerecht sowie sozial und ökologische nachhaltig, zu gestalten. Die Handhabung der Komplexität der zeitgenössischen urbanen Entwicklung im Entwurfs- und Planungsalltag stehen dabei im Vordergrund, innerhalb und außerhalb Europas.

Im integrierten Seminar, unterrichtet von AM.in Lisa Dautel, werden mittels Lektüre, Reflexion und Diskussion von Texten zum Städtebau theoretische Grundlagen gelegt. Parallel werden Werkzeuge der Analyse und des Entwurfs vermittelt.

Die schriftliche Prüfung findet zum Ende des Semesters statt. Geprüft werden Wissen (Vorlesung) und Anwendung (Vorlesung, Seminar).

10 Termine, jeweils Dienstag, 9:00-13:00 Uhr